Froschradweg - Bericht von 2008 - von Bautzen nach yy

Vorbereitung und Anreise

Ich war gerade aus dem Krankenhaus heraus und musste mich schonen, nichts tragen und auch nicht aufs Fahrrad… Also wurde ich die Begleitperson mit PKW, die bei diesen Temperaturen die Verpflegung unterwegs koordinieren konnte und die auch die Übernachtungen. Ähnlich wiederholten wir dann zu zweit 2015 die Tour… Man sollte die Übernachtungen vorher bestellunen, denn es gibt Ruhetage und auch späte Öffnungszeiten, wer will nach einer Tour schon aufs Duschen warten. Man kann mit dem PKW nach Bautzen anreisen und ih irgendwo gesichert abstellen, 2008 war das am Bahnhof nicht möglich. Noch besser ist es, mit der Bahn anzureisen, dann kann man jederzeit die Tour unter- oder abbrechen

Montag: Anreise und Start in Bautzen - Dubring

Gegen 11:15 Uhr fuhren die Radler los, quer durch die Stadt und suchten lange den Einstieg zum Spreeradweg nach Norden. Der sollte dann auf den Froschradweg treffen. Vorbei am Bautzener Stausee, einem schönen Flecken Erde mit Campingplatz fuhren die Radler bis Guttau-Kleinsaubernitz. Hier wurde gevespert und die Getränke aufgefüllt. Bei hochsommerlichen Temperaturen trafen wir gegen 16 Uhr am Waldbad Niesendorf zum Kaffee bzw. beim Eis ein. In der Lausitz war es schwer, ein Cafe zu finden, das auch Kuchen im Angebot hatte. Das sollte leider in dieser Woche die Regel werden. Bei Liebegast fuhr die Truppe dann etwas zu weit und erreichte den Radweg erst am nördlichen Teil. Wir hätten sonst 50 Kilometer Natur nicht gesehen. Dies merkten wir allerdings erst am nächsten Morgen als wir nach 2 Kilometern feststellen in die falsche Richtung zu fahren. Bei immer noch hochsommerlichen Temperaturen erreichten wir gegen 18 Uhr nach 76 Radkilometern Dubring und übernachteten in Landgasthof „Dubringer Moor“. Eigentlich hatte ich nur 62 Kilometer ausgerechnet, aber diesen Faktor sollten wir an den folgenden Tagen jedes Mal festgestellt haben. für 2009, Oder/Neiße?

Dienstag: Dubring - Neustadt

Wir starteten um 9:30 Uhr. In Wiednitz gab es die erste Wartezeit, der erste Reifen war platt. Wir vesperten und dann ging es weiter. 500 Meter später gab es den nächsten “Platten”. Jedoch war eine Werkstatt am Weg und so konnten die Ersatzsschläuche aufgefrischt werden. um die Ecke bog, hatte Hubert einen Platten. Dann ging bis Dörgenhausen alles glatt. Ich hatte vergeblich nach einem Cafe gesucht und war dann im Supermarkt in Hoyerswerda bei einem freundlichen Bäcker erfolgreich. 10 Stück Kuchen und auch Kaffee im Warmhaltebecher hatte ich gerade auf einem Tisch vor einen Cafe direkt an der Schwarzen Elster aufgebaut, da kam die Truppe. Das Cafe deneben öffnete erst 17:30 Uhr, wir durften aber die Sitzgelegenheiten benutzen. Nach gemütlicher Runde ging es weiter. Es sollte ein Gewitter geben. Der Wirt prognostizierte es für Mitternacht. 10 Minuten nach Abfahrt begann es stark zu regnen und zu blitzen. Ich war mit dem PKW schnell durch diese heranziehende Wolkenfront hindurch. Mit dem Auto war das kein Problem, aber die Radler warteten mehr als 2 Stunden, bis sich das Gewitter verzogen hatte. Es ging an mehreren Tagebaurestlöchern vorbei, die gerade in Flutung waren. So der „Spreetal-“ und der „Bernsteinsee“. Ich war inzwischen in Neustadt angekommen, wo ich bis 19:30 Uhr warten musste. Dann kamen die Radler. Sie waren etwas durchnässt aber froh, angekommen zu sein. Unser Quartier „Zum Hammer“ hatte gerade Ruhetag und so gingen wir in die „Sorbenscheune“ zum Essen. Nach 97 Kilometern schmeckte auch die „Berliner Weiße mit Schuß“. Ich hatte noch etwas über das Neustadter Wolfsrudel gelesen, aber wohl wissend nichts weitererzählt. Direkt vor unserer Unterkunft war eine große Informationstafel angebracht, wo das Leben der Wölfe in der Lausitz erläutert wurde. Erst am nächsten Morgen rückte ich mit den Erkenntnissen heraus.

Mittwoch: Neustadt - Niesky

Wir starteten am Mittwoch früh zur kilometerreichsten Etappe. In Bad Muskau gab es wieder eine Panne, diesmal musste aber ein neuer Reifen her. So verzögerte sich das Mittagessen um 90 Minuten. Bad Muskau war total voll von Tagestouristen, lohnt aber sicher für einen Ausflug. Ich war schon vorausgefahren und hatte am Königshügel kurz vor Podrosche direkt an der Neiße einen Rastplatz vorbereitet. Ich ging hier zwei Stunden auf dem Radweg spazieren und hatte ein Knacken im Gebüsch gehört. Mir fielen die Wölfe wieder ein. Obwohl eigentlich Wölfe sich zurückziehen sollen, wenn sie auf Menschen stoßen, sträubten sich meine Nackenhaare. Mangels fehlender Cafes bereitete ich in Rothenburg bei einem Bäcker das Kaffeetrinken vor. Die Radler waren diesmal sehr schnell. Aber in Niesky an unserem Hotel „Bei Sonntags“ direkt an der Araltankstelle musste ich dann wieder längere Zeit warten. Mitten in der Stadt stand ein Bagger so ungünstig und ausgerechnet am Abzweig des Radweges, wo man sehr aufpassen sollte. So fuhr die Truppe in die falsche Richtung und machte einen großen Umweg. 112 Kilometer standen am Abend auf dem Tachometer. Man sollte sich unbedingt eine andere Übernachtung suchen, wenn man lärmempfindlich ist!

Donnerstag: Niesky - Schirgiswalde

Heute sollte sich der Froschradrundweg schließen. Die Radler fuhren zum mittäglichen Treff bis Dubranka. Hier gab es einige Beschilderungsproblem, auch bei den Auskünften der Einheimischen. Als wir diesen Abschnitt wiederholten waren diese ausgeräumt!
Wir trafen uns in Grubschütz, am Spreeradweg Richtung Süden. Die Radler brauchten wieder mehr Zeit um durch Bautzen zu finden. Offensichtlich haben die Städte immer ein Problem mit den Radfahrern. Dafür hatten wir ein schattiges Plätzchen, guten Kuchen und Ruhe vor den ersten bergigen Kilometern. Nach 18 Uhr fuhren dann die Radler nach 93 Kilometern in Schirgiswalde ein. Die Übernachtung erfolgte im Landhotel „Thürmchen“. 

Freitag: Schirgiswalde - Hinterhermsdorf

 Wir starteten nichtsahnend wieder gegen 9:30 Uhr. Es sollte zuerst zu einer der drei Spreequellen gehen, der Neugersdorfer Spreequelle, ist der ergiebigsten der drei Spreequellen. Die zweite Quelle liegt in Ebersbach und die höchstgelegene befindet sich am Kottmar. Der Kottmar ist ein Berg des Lausitzer Berglandes mit einer Höhe von 583 m. Der Berg ist ein erloschener Vulkan.  Ich bestieg den Kottmar zu Fuß Den Aussichtsturm habe ich aber nicht benutzt. Der Schlüssel war in der Gaststätte gegen Gebühr zu holen und die Gaststätte war menschenleer. So ging ich direkt zur Quelle. Nachdem ich aber Zweifel bekommen hatte, dass die Radler sich den Punkt gestrichen haben könnten, hinterließ ich einen Zettel und machte mich auf den Weg in die Böhmische Schweiz. Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich nicht, wie bergig diese ersten Kilometer für die Radler gewesen sind. So fuhren alle auf teilweise schlecht ausgeschilderten Wegen bis Studanka, aber dann gut ausgeschilderten Radwegen bis wir uns in Krasna Lipa zum Kaffee trafen. Nachdem wir auf dem Marktplatz Honigkuchen gegessen hatten, trennten sich unsere Wege. Die Radler fuhren durchs Tal der Kirnitzsch und den Grenzübergang nach Hinterhermsdorf.
Zur Wiederholung hatten wir hier einen starken Gewitternachmittag, sehr unangenehm und anstrengend: bergig und mit Regenplane!
Die Radler hatten dann noch einige Anstiege, die anstrengend waren. Ich musste mit dem Auto einen Umweg über Schmilka machen. Dabei hatte ich auch Anstiege dabei, wo ich an die Radler denken musste. Da dieser Teil landschaftlich sehr schön war, von der Zivilisation kaum berührt, sollte man hier einmal längere Zeit verweilen. Allerdings waren die Radler vor mir am Ziel. Unser Hotel „Sonnenhof“ war etwas außerhalb des Dorfes schon in Richtung Bad Schandau, schön gelegen und auch zum Wandern sehr einladend. Trotz der schwereren 72 Kilometer gingen wir noch ein größeres Stück spazieren. Der erste Fund eines essbaren Pilzes in der Abendsonne war der krönende Abschluss dieser Radwoche. 
2015 erreichten wir das Hotel bei Kälte und hatten den falschen Tag vom Hotel bestätigt bekommen. So mussten wir ins Kirnitzschtal abfahren, wo wir uns im “Lichtenhainer Wasserfall” wärmen, trocknen und sattessen konnten. 

Samstag: Ende und Heimreise ab Hinterhermsdorf

Die Tour brachte uns nach 19 Kilometer und einer knappen Stunde zum Bahnhof nach Bad-Schandau. Man darf diese Tour kräftemäßig nicht unterschätzen. Wenn die Kondition gut ist, kann man das auch mit 70 Jahren noch durchführen. Landschaft mit Seen und Bergen – wo findet man das noch?